Microsporum Canis
- Hautpilz -

Microsporum Canis
- Die Kastastrophe für Züchter -


Ich züchte nun schon seit 1996. Seit 1998 unter meinem eigenen Zwingernamen "Arrow- Cat´s". Diagnose: Microsporum Canis.
Es passierte als 1 Kitten ausgezogen ist und mich der neue Besitzer ca. drei Wochen später informierte, daß dieses Kitten einen Pilz hatte.
Ich war wie vom Donner gerührt. Pilz bei Katzen ? Ich hatte davon noch nie gehört, bzw. ich wußte nicht, daß es einen Katzenpilz gibt. Zu diesem Zeitpunkt züchtete ich auch noch Maine Coon Katzen. Ich fuhr also zum Tierarzt, um mich zu informieren, und Medikamente zu holen. Meine Tierärztin legte eine Pilzkultur an, nahm die Stellen in Augenschein und "beglückwünschte" mich schon einmal zum positiven Pilzbefund. Allerdings um welche Art Pilz es sich handelte konnte sie mir nicht sagen. Aufschluss gab es erst, als die Pilzkultur lange genug "bebrütet" wurde. Ich bekam Medikamente für die innere Behandlung und Imaverol zum Baden. Zur Apotheke bin ich dann auch gefahren, denn ich brauchte ja noch eine Salbe um die befallenen Stellen zu behandeln.
Damals gab es nur Likuden für die innere Behandlung und Imaverol zum Baden. Das Likuden mußte in Fett aufgelöst werden und die Tiere mußten es täglich bekommen. So bekamen die Katzen jeden Tag das "Pilzpulver" in Speiseöl aufgelöst aus einer Spritze ( ohne Nadel, versteht sich ). Um die Microsporum Canis Pilzsporen aus dem Fell zu bekommen, wurden die Katzen jeden 2. Tag mit Imaverol gebadet. Die Tiere sahen nach dem Baden aus, wie mit einem Fettfilm überzogen, denn Imaverol wirkt rückfettend...
Woran damals niemand dachte waren die Hunde. Heute weiß ich, daß auch Hunde Microsporum Canis bekommen können.
Die Umgebungsbehandlung fand damals mit Teebaumöl und Desinfektionsreiniger statt. Das soll heißen, dass alle Kuschelhöhlen, Deckchen und sämtliches andere Katzenzubehör mit Teebaumöl gewaschen wurde, bzw. Kratzbäume etc. damit eingesprüht wurden. Ich bekam noch einen Tipp:
Grapefruitkernöl- sollte auch gegen Pilz und Sporen helfen.
Ich habe damit ( leider unverdünnt ) die Ohren bei zwei meiner Katzen eingeschmiert und habe bei den beiden, im wahrsten Sinne des Wortes die Ohren "abgebrannt". Die Ohren waren richtig dickwülstig, geschwollen und heiß. Den Pilz habe ich wohl vernichtet, aber auch die Haare, die normaler Weise auf den Ohren wachsen. Das hat auch mir richtig weh getan.
Nach circa fünf Tagen war dann auch das Ergebnis der Pilzkultur da.
Es war Microsporum Canis.

Fazit: Likuden ist hochtoxisch für Leber und Nieren. Teebaumöl ist giftig für Katzen. Grapefruitkernöl ist zum "Abfackeln" von Ohren geeignet, aber ganz und gar nicht gut für die Tiere und sicherlich sehr schmerzhaft. An der Stelle noch einmal "Sorry" Chippy und Bruno. Ich hatte das nicht gewußt :-(

Augenscheinlich war ich es dann damals los. Ich war heilfroh als das ganze Theater überstanden war. Als dann mein zweiter und dritter eigener Wurf unter dem Namen "Arrow-Cat´s" zur Welt kam, kam auch Microsporum Canis wieder...
Der Abstand betrug ungefähr ein halbes Jahr. Ich wußte nicht ob ich wütend, oder traurig sein sollte. Nein, eigentlich war ich verzweifelt. Denn das hieß die gleiche Prozedur nocheinmal von vorne. Likuden, Imaverol, Pilzsalbe.... ALPTRAUM ! Und die Babys ???
Die durften nicht mit Likuden behandelt werden, aber die Kleinen hatte es am schlimmsten erwischt. Kleine Siam - und OKH - Babys sehen ja sowieso "lustig" aus, mit ihren viel zu langen Beinen und zu großen Ohren. Aber wenn ihnen dann im Gesicht und an den Ohren, das Fell fehlt und sich statt dessen nur dunkle, kahle, blutig gekratzte Stellen zeigen, dann kann einem das schon wirklich leid tun.
Als ich dann auszog blieben wohl die Sporen in der alten Wohnung zurück.
Im übrigen, ich bin nicht wegen der Microsporum Canis Sporen ausgezogen :-)
So wurde Microsporum Canis im Jahr 1998 behandelt.


Doch woher kommt Microsporum Canis ?

Microsporum Canis kann schon mehrere Monate in der Wohnung oder im Haus vorhanden sein, bevor es zum Ausbruch kommt. Streß in jeglicher Form: Rolligkeit, "verliebter" Kater und Krankheiten, kann "Auslöser" für Microsporum Canis sein.
Microsporum Canis kann ausbrechen, wenn das Immunsystem der Tiere aus dem Gleichgewicht gerät. Letztlich wird man nie herausfinden woher Microsporum Canis eigentlich kam. Katzenausstellungen werden immer gerne angeführt (auch ich hatte damals die Vermutung ), dann wäre da noch der Züchter von dem ein neues Kitten einzog, oder zuletzt hat man sich den Hautpilz sicherlich beim Tierarzt geholt ! ?
Möglich ist alles, aber nicht zu beweisen.
Vielleicht haben Sie die Sporen aber auch von Ihrem Vormieter übernommen? ( ich habe ja unwissenderweise meine Sporen damals auch in der alten Wohnung zurückgelassen ;-).
Die Sporen sind sehr lange überlebensfähig. Sie verstecken sich hinter Fußleisten, im Sofa, im Bücherregal, etc. Dort können sie bis zu 2 Jahren "warten", um dann bei der kleinsten Immunschwäche der Tiere wieder "anzugreifen" und damit die Katastrophe erneut auszulösen.

Anzeichen

Die ersten Anzeichen zeigen sich oftmals an den kurz behaarten Stellen - sprich an den Pfoten oder im Kopfbereich. Es zeigen sich meist kreisrunde Stellen mit abgebrochenen Haaren. Ein Besuch beim Tierarzt ist bei kahlen Stellen auf jeden Fall anzuraten. Bitte unterschätzen Sie Microsporum Canis nicht, da er hoch ansteckend ist und somit auch andere Haustiere befallen kann. Und noch etwas wichtiges sei gesagt Microsporum Canis hat nichts mit Sauberkeit zu tun. Es kann JEDEN ! treffen.

Heutige Behandlung von Microsporum Canis

Äußerliche Behandlung

Surolan (beim Tierarzt erhältlich) zur Behandlung der juckenden Stellen. Die kahlen Stellen sind die Produktionsstätten der Sporen von Microsporum Canis. Sie halten sich im Fell der Tiere besonders gut und werden mit jedem Schritt im gesamten Haushalt verteilt.
Terzolin oder Ket- Shampoo ( nicht das Daily-Shampoo ! ) von Hexal, zum Baden, in jeder Onlineapotheke oder Apotheke erhältlich. Das ist ein Antischuppenshampoo mit dem Wirkstoff Ketoconazol, der Sporenabtötend wirkt.
Terzolin oder Ket- Shampoo ( übrigens billiger ) hat den Vorteil, dass es nicht im Fell verbleiben muß und ausgespült werden kann. Die Tiere nehmen beim putzen keinerlei giftige oder auch ungiftige Substanzen auf.

Ganz wichtig:
Durch die Baderei werden die Sporen von Microsporum Canis im Fell der Katzen wirksam bekämpft.

Innerliche Behandlung gegen Microsporum Canis

Itrafungol wird oral allen Katzen in drei Intervallen á 7 Tagen mit jeweils 7 Tagen Pause verabreicht. Eine Überdosierung, vor allem bei Kitten, ist unbedingt zu beachten. Man sollte Kitten nicht vor der 6. Lebenswoche mit Itrafungol behandeln.
Daher greifen viele Tierärzte eher zu der nebenwirkungsärmeren Entwurmungspaste "Programm" und verordnen sie in 2,5 facher Doisis.
Bei Tieren mit vorhandenen Leberschäden, säugenden Tieren oder trächtigen Tieren auf jeden Fall die bessere Wahl, aber Erfahrungen haben gezeigt, dass die Rückfallquote bei Behandlungen mit "Programm" extrem hoch ist.
Darum sollten gesunde ! Katzen besser mit Itrafungol behandelt werden.
Dann wäre da noch die Impfung gegen Microsporum Canis (z. B. Insol)zu erwähnen. Die Impfung ist jedoch für Züchter mit einem großen Tierbestand so gut wie unbezahlbar, da sie erstens sehr teuer ist und zweitens wiederholt werden muß. Es ist Blödsinn, dass eine gegen Mikrosporie geimpfte Katze ihr Leben lang immun ist. Befragen Sie einen Fachtierarzt dazu. Er wird Ihnen sicherlich bestätigen, dass die Impfung 9 Monate bis max. 1 Jahr therapierend wirkt. Das Baden der Tiere ist im Übrigen trotz Impfung bei einem Pilzbefall aber dennoch nötig.

Stärkung des Immunsystems

Ganz wichtig ist noch zu erwähnen, daß das Immunsystem der Tiere gestärkt werden sollte. Dazu kann man beim Tierarzt PetMun holen. Leider sehr teuer, aber sehr wirksam, oder die günstigere Variante ist Engystol. Erhältlich in vielen Onlineapotheken.

Ganz wichtig, die Umgebungsbehandlung !!!!

Bei Microsporum Canis ist es sehr wichtig in Punkto Sporenverteilung und Sporenvernichtung einige Dinge zu beachten.
Oberstes Gebot - Sporen nicht verteilen.
Weiteres Gebot - Pilzsporen in der Wohnung/ Haus vernichten.
Hierfür hat sich Ozon bewährt.
Da man leider das Sofa nicht bei 90 Grad in die Waschmaschine stecken kann, auch beim Bücherregal ist es etwas problematisch, ist es unumgänglich seine Umgebung zu desinfizieren. Leider macht da die Chemie oftmals schlapp.
Einige bzw. viele Reiniger und Desinfektionsmittel verfügen nicht über den Hinweis, sporizid ( gegen Sporen ), und fungizid ( gegen Pilz ). Von daher ist die Umgebungsdesinfektion mit Ozon, die einfachere Methode.
Der beste Umstand an Ozon ist, es ist gasförmig. Dieses Gas ist in der Lage Keime, Viren, Bakterien und - das wichtigste für uns - die Sporen von Microsporum Canis abzutöten.
Es kommt also in jede Ritze unserer Wohnung. Überall dort wo sich die Sporen von Microsporum Canis abgesetzt haben, ist es für Ozon auch möglich tödlich für die Sporen zu wirken. Seit einigen Jahren gibt es kleine Ozongeräte für den Hausgebrauch. Die Ozongeräte sind nicht unbedingt aus der Portokasse zu bezahlen, aber für jeden Züchter der mitten im Microsporum Canis Krieg lebt ein unschätzbarer Helfer. Man kann mit Hilfe von Ozon die Sporen zu 100% abtöten. Auch hat sich Ozon durch seine keim- und virenabtötende Wirkung schon bei Katzenseuche und Katzenschnupfen kontaminierten Haushalten bewährt.
Es sei noch angemerkt, dass es verschiedene Herstellungsverfahren von Ozon gibt.
Es gibt Ozon durch UV-C Licht mit Sauerstoff generiert, hier entsteht Ozon auf natürliche Weise. Nachdem Ozon in der Luft mit Mikroorganismen - also in unserem Fall Pilzsporen - reagiert hat, bleibt reiner Sauerstoff zurück. Überschüssiges Ozon zerfällt nach ca. 30 Minuten wieder in Sauerstoff. Es gibt aber auch Geräte die Ozon auf Koronaentladung/ Keramikplatten bzw. über Hochspannung herstellen. Es wird hier eine deutlich höhere Ozonkonzentration erzeugt, der Nachteil jedoch ist, dass durch die Hochspannung auch giftige Stickoxide entstehen. Es bleiben also giftige Rückstände in der Wohnung zurück, die sich durch einfaches Lüften auch nicht so einfach wieder verflüchtigen. Deshalb sollte man sich genau informieren, auf welcher Basis das Ozon hergestellt wird, damit die Tiere, nach der hoffentlich gut überstandenen Microsporum Canis Behandlung, nicht mit Stickoxiden vergiftet werden.
Ozongeräte auf UVC-Licht basierend finden Sie hier:
www.tierisch-gute-luft.de.
Dort können Sie auch Geräte leihen. Auch ist es nicht einfach damit getan ein Ozongerät zu kaufen. Es gibt noch viele viele Kleinigkeiten, die bei der Ozonbehandlung im Kampf gegen Microsporum Canis beachtet werden müssen.
Was Ozon sonst noch alles kann ist dort sehr schön beschrieben.

Bleibt mir noch Abschließend zu sagen, bitte nicht verzeifeln. Ich weiß, als selbst befroffener Züchter, was Microsporum Canis mit sich bringt.
Und noch etwas ist wichtig.
Bitte suchen Sie Ihren Tierarzt auf. Mit Microsporum Canis ist nicht zu spaßen !
Als dann gute Besserung und sollten Sie Fragen haben rufen Sie mich an:
030/ 52 68 65 70.
Liebe Grüße
Katja Leu

nach oben